Kategorie-Archiv: Geschichte von Sizilien

Siziliens Geschichte Trapani

Siziliens Geschichte Trapani 16°
Sehenswürdigkeiten in und um Trapani
Segesta – Tempelanlage der Elymer
Bei dieser Tempelanlage handelt es sich um eine der besterhaltenen der Erde. Errichtet wurde die Tempelanlage von den Elymern, einem Mischvolk aus Einwanderern und Einheimischen. Die wichtigsten Städte der Elymer waren Erice, Segesta und Entella. Wie fast alle Städte wurde auch diese von den Griechen und später den Römern erobert, unter deren Herrschaft Trapani aber einen gewissen Wohlstand erreichte. Als die Stadt aber von den Vandalen geplündert wurde, erholte sie sich erst einmal nicht mehr und geriet in Vergessenheit. Eine Tempelanlage von beachtlicher Größe und ein antikes Amphitheater aus der Blütezeit der Stadt geben noch heute einen Eindruck von ihrem damaligen Wohlstand.
Ausgrabungsstätte Selinunte
Die Ausgrabungsstätte von Selinunte gehört zu den größten in Europa und übertrifft sogar das Tal der Tempel bei Agrigent. Sie liegt südlich von Castelvetrano in der Provinz Trapani.
Um 650 v. Chr. durchwanderten Griechen der Siedlung Megara Hyblea Sizilien und gründen hier die Stadt Selinunte. Als Ruine heute noch vorhanden ist die Akropolis, sowei fünf Tempel und zwei oberhalb des antiken Zentrums gelegene Nekropolis (Grabstädte) . Östlich der der Akropolis befinden sich drei weitere Tempelanlagen. Um der Größe dieser archäologischen Stätte gerecht zu werden, sollte man mindestens einen ganzen, wenn nicht zwei Tage einplanen.
Castello di Venere
Ebenfalls in der Provinz Trapani, in der Ortschaft Erice, liegt das normannische Schloss „Castello di Venere“. Es wurde 1076 auf den Ruinen eines Tempels erbaut, der heilige Stätte verschiedenster Kulturen wie der Elymer, Karthager, Phönizier, Griechen und Römer war. Im Inneren des Schlosses befinden sich noch Überreste des Tempels, wie zum Beispiel ein heiliger Brunnen, an dem sexuelle Riten zelebriert wurden.
Castello della Colombaia
Die bekannteste Sehenswürdigkeit von Trapani ist eindeutig diese Burg. Sie wurde nach dem Ersten Punischen Krieg von dem Karthager Amilcare Barka, dem Vater Hannibals, errichtet. Später wurde sie von den Spaniern umgebaut, weshalb heute der Stil der spanischen Epoche überwiegt.
Im Sprachgebrauch der Trapanier ist die Burg mit einer interessanten Wendung eingegangen: Um auszudrücken, dass etwas uralt ist, sagt der Trapanier „e piu vecchio della colombaia“, was so viel heißt wie „es ist noch älter als die colombaia“.

Sizilien Geschichte Syrakus – Siracusa

Sizilien Geschichte Syrakus/Siracusa Naha Fontane Bianche 15°
Die geschichtsträchtige Stadt Syrakus liegt an der Ostküste Siziliens. Während der Antike war Syrakus die mächtigste Stadt. Nach Cicero ist sie „die größte und schönste aller griechischen Städte“ und dieser Aussage kann ich mich nur anschließen. Syrakus ist eine der schönsten Städte im Norden Siziliens. Zusammen mit der Nekropolis von Pantalica erklärte die UNESCO 2005 die Stadt Syrakus zum Weltkulturerbe. Überzeugen Sie sich selbst von der einzigartigen Atmosphäre in Syrakus.
Die Geschichte von Syrakus (italienisch Siracusa) reicht bis ins 7. Jahrhundert v. Chr. zurück. Sie wurde von einem griechischen Siedler aus Korinth gegründet und war zu dieser Zeit eine der größten und mächtigsten Städte des antiken Siziliens. Dichter wie Aischylos, Pindar, Bakchylides und Simonides nutzen den Hof der Stadt als Versammlungsort. Aber auch Platon und Archimedes lehrten und arbeiteten in Syrakus. Die Stadt Syrakus hat sich mit der Zeit zur Pentapolis entwickelt. Zum ursprünglichen Stadtkern kamen auf der Insel Ortygia die Stadtteile Acradina, Tyche, Neapolis und Epipolis hinzu. Syrakus besitzt noch heute zum Teil erhaltene Tempel, unteranderem den ältesten sizilianischen Tempel, den Apollon-Tempel auf Ortygia. Erst seit dem 2. Jahrhundert v. Chr. wurde Syrakus von den Römern eingenommen und wurde somit zur ersten römischen Provinzhauptstadt. Nachdem Rom untergegangen war, nahmen Vandalen die Stadt im Jahr 450 ein und für drei Jahrhunderte gehörte die Stadt dem Oströmischen Reich an. Im 9. Jahrhundert eroberten Araber die Insel Sizilien und Palermo wurde im Jahr 831 zur neuen Hauptstadt. Syrakus blieb bis ins 11. Jahrhundert das Zentrum des Islams in Italien. In den weiteren Jahrhunderten herrschten neben dem byzantinischen General Georg Maniakes, den Normannen, Kaiser Friedrich II., den Habsburgern auch die spanischen Bourbonen über die Stadt Syrakus. Im Jahr 1693 allerdings zerstörte ein verheerendes Erdbeben viele Bauwerke in Syrakus. In den darauffolgenden Jahren wurden diese allerdings im Stil des Barocks wieder aufgebaut. Erst 1861 wurde Syrakus mit Italien vereinigt und 1865 zur regionalen Hauptstadt erklärt. Syrakus ist heute die viertgrößte Stadt Siziliens und ein wichtiger Umschlagplatz für Industrie und Landwirtschaft sowie ein bedeutendes Zentrum für Touristen und bietet atemberaubende Sehenswürdigkeiten.

Siziliens Geschichte Ragusa 14°

Siziliens Geschichte Ragusa 14°
Erste Spuren einer Besiedelung gibt es aus der Bronzezeit, als Sikuler die Siedlung Hybla Haerea gründen. Im 6. Jahrhundert gelangt die Stadt in den Machteinfluss der griechischen Küstenkolonie Kamarina. Nach dessen Untergang versinkt die Stadt in der Bedeutungslosigkeit. Erst im 7. Jahrhundert wird sie von byzantinischen Siedlern neu unter dem Namen Ragusa gegründet.
Nach der Herrschaft der Araber und Normannen nimmt die Adelsfamilie Chiaramonte das Ruder in die Hand. Durch einen Aufstand des unzufriedenen Volkes gelangen die Adelsherren Cabrera und Hendriquez an die Macht, die Ragusa jahrhundertelang geschickt lenken. Sie verhalten sich tolerant und liberal, durch die Intensivierung der Landwirtschaft kommt die Stadt zu Wohlstand. Dies lässt die Stadt nach dem schlimmen Erdbeben 1693 auch schnell wieder aus ihren Trümmern auferstehen. Im 19. Jahrhundert werden südlich von Ragusa Ölvorkommen entdeckt, die einen regelrechten Bauboom  auslösen, die Altstadt bewahrt sich ihren Charme jedoch bis heute.

Siziliens Geschichte Palermo 13°

Siziliens Geschichte Palermo 13°
Wie die meisten Städte Siziliens wird das im 7. Jahrhundert v. Chr. von den Phöniziern gegründete Palermo von Karthagern und Griechen besetzt und erfährt unter den Römern einen Aufschwung, wird zur wichtigsten Stadt Siziliens. Mit dem Verfall des römischen Reiches ab 440 n .Chr. fallen die Vandalen und Ostgoten ein und plündern Palermo.
Die glanzvollste Zeit erfährt die Stadt ab 831 unter den Arabern, die die Landwirtschaft revolutionieren und wichtige Nutzpflanzen wie Zitronen, Orangen oder Baumwolle einführen. Es werden die Kanalisation, öffentliche Bäder, Moscheen und Gärten gebaut, Wissenschaft und Kunst werden gefördert. Unter diesen toleranten Herrschern entsteht ein Schmelztiegel der Kulturen, Palermo wird zu einer der wohlhabendsten Stadt der Welt. Auch unter den Normannen und Staufern besteht diese Weltoffenheit fort.
1266 reißen die Franzosen die Macht an sich und nehmen das sizilianische Volk schamlos aus, das sich am Ostermontag 1282 in einem blutigen Aufstand gegen die Unterdrücker wehrt und diese vertreibt. Sehr viel besser ergeht es den Sizilianern unter den nachfolgenden Spaniern, dem Königshaus der Savoia und den Bourbonen jedoch auch nicht.
1860 führt Garibaldi dann die Einigung Italiens herbei, 1942 wird Palermo Hauptstadt der teilautonomen Region Sizilien.

Sizilien Geschichte Messina

Sizilien Geschichte Messina 12°
Eine sichelförmige Landzunge schützt natürlicherweise den heutigen Hafen von Messina, was die Bewohner der griechischen Kolonie Kyme 730 v. Chr. dazu bewegte, sich hier, an der nördlichen Ostküste Siziliens, niederzulassen.

Im 4. Jahrhundert v. Chr. riss Syrakus die Herrschaft über die Stadt an sich. Indem die Einwohner Messinas gleichzeitig Rom und Karthago zu Hilfe gegen das ausbeuterische Syracus riefen, zettelten sie den ersten Punischen Krieg an. Unter dem Sieger Rom ging es Messina wesentlich besser als vorher, die Stadt wurde größer und wohlhabender. Wie die meisten Städte Siziliens, ertrug auch Messina in der Folgezeit oft wechselnde Herrscher. Zwischen 1255 und 1266 bildete die Stadt mit Taormina und Milazzo eine Art Freistaat. Im 18. Jahrhundert durchlebte Messina zahlreiche Katastrophen: die Pest, mehrere Erbeben, eine Überschwemmung und die Cholera suchten die Stadt heim.

Geschichte Catania Sizilien

Geschichte: catania Sizlien 11°
Erstmals in Aufzeichnungen erwähnt wird die am Fuße des Etna gelegene Stadt Siziliens von den Griechen 729 v. Chr.. Im Jahr 467 v. Chr. müssen die Einheimischen vor Hieron von Syrakus (Siracusa) in das damalige Leontini fliehen, um Catania dann 15 Jahre später zurück zu erobern. Mit der im Jahr 263 v. Chr. beginnenden Römerherrschaft erlebt die Stadt einen Aufschwung. Catania wird zu einem der wichtigsten Handelsstützpunkte im Mittelmeerraum, was sie aufgrund ihrer günstigen geografischen Lage und ihrer Infrastruktur bis heute geblieben ist. Als das römische Reich 440 n. Chr. zerfällt, beginnt ein ständiger Herrschaftswechsel. Zunächst dringen die Vandalen ein, bleiben jedoch nur 100 Jahre und geben Catania dann an das Byzantinische Reich ab. 700 n. Chr. erobern die Araber die Stadt, nach nur 300 Jahren erlangen die Normannen die Vormacht auf Sizilien. Da die Normannen ausgezeichnete Seefahrer waren, weiten sie die Handelsbeziehungen bis in den Orient aus, was der Stadt Catania aber leider keinen Wohlstand bringt. Schließlich wird Pedro von Aragón in Palermo zum König von Sizilien, unter seiner Herrschaft entsteht die erste Universität.
Im 17. Jahrhundert gelangt das italienischen Königshaus der Savoia in Sizilien an die Macht.
1669 zerstört der bis heute schlimmste Vulkanausbruch des Etna große Teile Catanias, ein Erbeben 1693 gibt der Stadt dann noch den Rest. Doch wie so oft ersteht Catania wieder auf, unter dem Architekten Vaccarini wird die Stadt im barocken Stil wieder aufgebaut – als Material dient Lava. Dies gibt der Stadt ein ganz besonderes, auf den ersten Blick vielleicht etwas düsteres Aussehen, wer jedoch genau hinsieht, wird die vielen kleinen liebevollen Details des Barock entdecken. Auch deshalb ist Catania zum Weltkulturerbe erklärt worden.
Heute ist Catania eine quirlige Studentenstadt, immerhin ist jeder sechste Einwohner Student. Nicht umsonst wird Catania auch „ Mailand des Südens“ genannt.

Geschichte von Agrigent 10°

Geschichte von Agrigent
Um 580 v. Chr. lassen sich ein paar Einwohner von Gela auf dem Hügelrücken zwischen den Flüssen Hypsas und Akragas nieder. Von letzterem erhält die Stadt auch den Namen „Akragas“. Um 570 v. Chr. reißt Phelaris die Macht an sich, der ein unangenehmer Zeitgenosse gewesen sein muss. Auf der einen Seite genießt er die Gesellschaft von Dichtern und Philosophen, auf der anderen Seite grillt er seine Feinde in einem bronzenen Stier zu Tode.
Der angereiste Mathematiker Pythagoras wiegelt das Volk gegen diesen Tyrannen auf, das Phelaris 555 v. Chr. zu Tode steinigt. In der Zeit bis 488 v. Chr. wird das inzwischen wohlhabende Akragas demokratisch regiert, dann jedoch schwingt sich Theron zum Alleinherrscher auf. Dieser verhält sich weise und gerecht und ist beim Volk beliebt. Taktisch klug verheiratet er seine Tochter mit Gelon von Syrakus, mit dem gemeinsam er 480 v. Chr. auch die Karthager in die Flucht schlägt. Damit ist die Macht und der Einfluss Agrigents gesichert, die Blütezeit der Stadt beginnt. Die Einwohner der Stadt ergehen sich im Luxus und der Dekadenz, es entsteht der Großteil der heute noch zu bewundernden Tempel. Diese Art der Lebensführung wird ihnen jedoch bald zum Verhängnis: als Syrakus von Athen 415 v. Chr. angegriffen wird, bleibt Agrigent vorsichtig neutral. So muss das verwöhnte Agrigent sich nicht wundern, als Syrakus sie nur zögerlich gegen einen Angriff der Karthager 406 v. Chr. unterstützt. Akragas überlässt den Karthagern dann auch kampflos die Stadt. Unter Timoleon wird die Stadt im vierten Jahrhundert erneut besiedelt, ihre einstige Größe erreicht die Stadt jedoch lange nicht mehr. Bald machen die erstarkenden Römer Akragas zu einem ihrer Handelsplätze und nennen die Stadt Agrigentum. Im 5 Jahrhundert greifen die Vandalen zu, 828 erobern die Araber die kleine Siedlung, was einen zögerlichen Aufschwung mit sich bringt. 1087 treffen die Normannen ein, die Stadt fristet jedoch ein unbedeutendes Dasein, bis sie im 20. Jahrhundert wieder zu Wohlstand kommt und 1927 ihren heutigen Namen erhält

Geschichte Sizilien- „Il Risorgimento“ – das geeinte Italien

9°Geschichte Sizilien- „Il Risorgimento“ – das geeinte Italien

Am 11. Mai 1860 landet Giuseppe Garibaldi auf Sizilien, um den Traum eines geeinten Italiens zu verwirklichen. Obwohl Garibaldi mit 1000 schlecht bewaffneten Männern dem Heer der Bourbonen klar unterlegen ist, schlägt er sie am 15. Mai bei Calatafimi. Zum einen ist Garibaldi ein hervorragender Militär, zum anderen findet er in der sizilianischen Bevölkerung, denen er Steuersenkungen und Bodenreformen versprochen hat, breite Unterstützung. Im Oktober 1860 sprechen sich 99,5% der Sizilianer bei einer Volksbefragung für den Anschluss an Italien aus.

 

Geschichte Sizilien-Spanier und Bourbonen

8°Geschichte Sizilien-Spanier und Bourbonen

Leider bekommt die sizilianische Bevölkerung bald zu spüren, dass sie keinen guten Tausch gemacht haben: Landadel und Klerus nutzen die Abwesenheit echter Herrscher, die ja von der iberischen Halbinsel aus regieren, schamlos aus und pressen das Volk Siziliens restlos aus. Eine Pestepedemie, der Etna-Ausbruch von 1669 und ein Erdbeben, das 1693 Südost-Sizilien zerstört, tun ihr übriges: Zu Beginn des 18. Jahrhunderts ist das Volk Siziliens am Ende.
Nach einem Erbfolgekrieg in Spanien übernimmt 1701 zunächst das Haus Savoyen, dann Österreich die Macht auf Sizilien, ab 1734 regieren von Neapel aus die Bourbonen. Unter den Bourbonen werden viele wirtschaftliche und soziale Veränderungen auf den Schultern des Volkes realisiert. So entsteht durch den Schwefelabbau die neue einflussreiche Kaste der Grubenbesitzer. Das System der Unterverpachtung von Großgrundbesitzen führt zu noch größerer Ausbeutung der Tagelöhner und Kleinpächter, zudem bilden sich mit den Unterverpächtern, den „Gabellotti“, in Abwesenheit staatlicher Macht auf dem sizilianischen Land die Grundzüge der Mafia.

Geschichte Sizilien-Französische Herrschaft

7° Geschichte Sizilien-Französische Herrschaft

Die Herrschaft der Franzosen über Sizilien ist gekennzeichnet von gnadenloser Unterdrückung und Ausbeutung. Dies provoziert den ersten Volksaufstand in der Geschichte Siziliens, bei dem die Besatzer vertrieben werden. Das entstandene Machtvakuum verlangt jedoch nach einem neuen Herrscher und so wird 1302 der Spanier Pedro von Aragón zur Hilfe gerufen.